
„Ausweichsitz Landeszentralbank“ in Mechernich-Satzvey
September 27 @ 14:00 – 16:00
Treffpunkt: Am Pantaleonskreuz 102
Parkplätze an der Grundschule Satzvey
Der Geldversorgung im Krisenfall kam während des Kalten Krieges eine hohe Bedeutung zu, und so richteten die Bundesbank und mehrere Landeszentralbanken (LZB) an geheimen Orten Bunker- und Tresoranlagen ein. Für die LZB Nordrhein-Westfalen wurde von 1966 bis 1969 in Satzvey ein Bunkerkomplex unter der später darüber erstellten Mittelpunktschule gebaut.
Wozu brauchte eine Landeszentralbank einen Atomschutzbunker mit 2500m² und 72 unterschiedlichen Räumen?
Die Bundesbank und das Bundesfinanzministerium legten Serien von D-Mark und Pfennig auf, die in geheimen Bunker- und Tresoranlagen verteilt über die gesamte Republik deponiert wurden. Die unterirdischen Schutzbauten wurden in einem „Stand-by-Betrieb“ gehalten. Rund um die Uhr gepflegt, gewartet und betreut, war alles für den „Tag X“ vorbereitet.
Mit dem Aus des Kalten Krieges änderten sich Anfang der 1990er Jahre auch die Vorsorgemaßnahmen. Bunkeranlagen galten als überholt und eine Ersatzwährung wurde nicht mehr benötigt. Die jahrzehntelang gut gehüteten Staatsgeheimnisse galten plötzlich als überholte Denkmodelle der atomaren Abschreckung und wurden aufgelöst. So auch die Bunkeranlage der Landeszentralbank (LZB) in Satzvey. Seit 2012 kann diese Unterwelt besichtigt werden.