„Bis Weihnachten – vielleicht!“
November 19 @ 18:00 – 20:00
Filmvortrag im Casino
Die Geschichte über den Soldaten Hans ist auf dem Papier nur eine von zahllosen aus dem Zweiten Weltkrieg. Und doch ist sie besonders, denn sie beruht auf wahren Begebenheiten. Soldat Hans ist kein fiktiver Charakter, er gehörte zum Familienkreis von Marliese Gier und Roswitha Wirtz, den Dürener Macherinnen des Films.
Während seines Kriegsdienstes schrieb Hans eine Vielzahl an Feldpostbriefen an Eltern und Geschwister, die lange Zeit in einer alten Blechdose aufbewahrt waren. Hans, dessen Vater ein Sinto war, wurde mit 18 an die Ostfront eingezogen. Während er als Gefreiter und Krankenträger über mehrere Jahre die Schrecken des Krieges erlebte, geriet seine Familie daheim nach und nach in die Fänge der Nationalsozialisten. Denn sie hatte zum Schutz vor Verfolgung verschwiegen, dass sie eine Sinti-Abstammung hatte. Auch Hans selbst wusste nichts von seiner in den Augen der Nationalsozialisten „asozialen“ Herkunft. Hans Familie wurde trotz aller Vorsicht während der NS-Zeit zum Opfer des Rassenwahns.
Der Film arbeitet mit nur drei Darstellern, die den Protagonisten Hans, seine Mutter und einen Wehrmachtsoffizier verkörpern. Die intensiv und eindrucksvoll gespielten Szenen werden unterbrochen von originalen Schwarz-Weißaufnahmen von Kriegsschauplätzen und Konzentrationslagern. Das Gesamtwerk stellt auf eindringliche Weise die schwierige Thematik dar. Drehbuch und Dialoge beruhen ganz überwiegend auf der Briefkorrespondenz.
Filmemacherinnen: RoKa Wirtz und Marliese Gier
Eintritt frei
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.