
„Ich kann dir also die Hand nicht reichen zum Abschied“
Zur Geschichte der Geschwister Büsch aus Fleringen in der Neuen Welt
Oktober 7 @ 18:00 – 19:00
Vortrag im Casino, Euskirchen
Referentin: Karin Trieschnigg

Die Auswanderung nach Nordamerika war der größte Exodus der Menschheitsgeschichte. Insgesamt 19 Millionen Menschen verließen im 19. Jahrhundert den europäischen Kontinent in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Die größte Gruppe unter allen Einwanderern bildeten die deutschen und deutschsprachigen Auswanderer mit 5,34 Millionen Menschen. Sie prägten das Land und seine Kultur. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gehörten deutsche Institutionen und oft auch die deutsche Sprache in die junge amerikanische Gesellschaft.Neben politischen und religiösen Motiven waren es vor allem wirtschaftliche Ursachen, die die Menschen aus der Heimat weggehen ließen.
In drei großen Wellen erreichten sie den amerikanischen Kontinent: 1845-1858, 1859-1879 und die größte zwischen 1880-1895. Unter den 1,9 Millionen Menschen der letzten großen Einwanderungswelle befanden sich auch vier Geschwister der Familie des Christoph Büsch aus Fleringen, einem kleinen Eifeldorf in der Nähe von Gerolstein. Ihre ersten Briefe beschreiben ihre Erlebnisse als Eifeler Auswanderer im Amerika der 1880er und 1890er Jahre. Sie erzählen von ihren Schwierigkeiten, sich mit der Sprache, den Arbeitsbedingungen, aber auch mit dem Klima zurechtzufinden. Die große Wirtschaftskrise von 1893 zerschlägt ihre Erwartungen auf baldigen Wohlstand, und erst die Briefe aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts schildern persönlichen und finanziellen Erfolg.