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Die rheinischen Republikaner und das freie Land Rheinbach 1797 – Mehr als eine Fußnote der Geschichte

28. November 2023 @ 18:00

Es ist an der Zeit, das abschätzige Urteil über eine Zeitphase der Französischen Revolution und ein vergessenes Kapitel der rheinischen Geschichte neu zu bewerten. Wer in der kleinen Stadt und den Dörfern des kölnischen und jülichschen Landes um den Freiheitsbaum tanzte, war selten ein Wirrgeist und bloßer Schwärmer. Die Freunde der Freiheit hatten im Kuchenheimer Religionsclub eine Vorgeschichte.

Das nahe Bonn mit seiner neuen Hochschule strahlte als ein Zentrum der Aufklärung weit ins Umland aus, seine Presse war meinungsstark und fortschrittlich. Mit dem politischen Publizisten Johann Baptist Geich war unter der bäuerlichen Bevölkerung ein unermüdlicher Verfechter der Aufklärungsgedanken und der Revolutionsideen tätig. Das Scheitern des cisrhenanischen Experiments bedeutete nicht Ende der Bewegung, die Nachwirkungen lassen sich bis zu den Demokraten von 1848 und den Rheinstaatlern zwischen 1918 und 1923 verfolgen.

Die rheinischen Republikaner hatten in einem Moment der revolutionären Umgestaltung der europäischen Verhältnisse (nach 1789) die Möglichkeit (unter Carnot und Lazare Hoche), ihre Ideen von einer weltbürgerlichen Gesellschaft und föderalen Staatsordnung umzusetzen. Wenn anfangs das napoleonische und später borussisch-deutsche National- und Machtstaatsmodell erfolgreicher war, heißt das nicht, dass die Geschichte deterministisch so ablaufen musste. „Es hätte auch anders kommen können“ – so der Titel der aktuellen Ausstellung im Historischen Museum Berlin.

Referent: Dr. Reinhold Weitz

Vortrag im Casino Euskirchen, Beginn: 18 Uhr; Eintritt frei

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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