Hexenprozesse von Rheinbach

Gerichtsort: Rheinbach

Zum Gericht gehören die Orte: Stadt Rheinbach

Zeitraum: Mai 1631 – 1632, 1636 – 1637

Herrschaft: Erzstift Köln

Herrscher

Erzbischof Ferdinand von Bayern

Gericht

Amtmann: Heinrich Degenhardt Schall von Bell zu Lüftelberg

Vögte: Dr. Andreas Schweigel (*um 1566 in Euskirchen, † 1636)

Schultheiß:

Schöffen: Herbert Lapp (Schöffenältester), Hermann Löher (*1595 in Münstereifel, 1636 Anklage wegen Hexerei, Flucht nach Amsterdam, † 12. November 1678 in Amsterdam), Richard Gertzen, Gerhard Peller, Theodor Halfmann, Jan Bewel, Jan Thynen

Rechtsgelehrte/Hexenkommissar: Hexenkommissar Dr. Franz Buirmann (1631), Dietrich von der Steegen (1632), Dr. Johannes Moeden 1636-38)

Gerichtsschreiber: Melchior Heimbach

Scharfrichter:

Richtplatz: Flur „Am Blaustein“, östliche Stadtgrenze am Weg nach Meckenheim

Angeklagte

1631

eine Magd in den Diensten von Hilger Lirtz († Mai 1631 Gericht Schweinheim)
Grete Hardt († Mai 1631)
Christina Böffgen ca. 60 Jahre, Tuchhändlerin († Juni 1631 an den Folgen der Folter)
Hilger Lirtz, Bürgermeister, ca. 60 Jahre (18. Juni 1631, † Juli 1631)
Anna Kemmerling, Ehefrau des Schöffen Gerhard Peller († Juli 1631)
Frau des Johann Tondorf († Sommer 1631)
„Kloster Beel“, geistig verwirrt († 1631)
Gillis Poppertz († 1631)
Magdalena Frau des Schumachers († 1631)
Jan Kochem († 1631)
Apollonia Sinnigs, Witwe eines Schöffen († 1631)

1632

Maria Kriegs († Frühjahr 1632)
Vater von Neyß Schmid
Herbert Lapp, Schöffenältester († Februar 1632)
Ehefrau von Herbert  Lapp († Februar 1632)

1636

Dr. Andreas Schweigel, Vogt, 70 Jahre († August 1636 an den Folgen der Folter)
Marta Schmid, Ehefrau von Neyß Schmid

1637

Ehefrau des Ratsherrn Gotthard Krautwich ( † an den Folgen der Folter)
Apollonia Stroms († Februar 1637)
Johann Treingen († 1637)
Pius Leinen († 1637)
Peter Henckels († 1637)
Frau Henckels († 1637)
Annichen Jacob († Mitte 1637)
 Frau des „neuen Krämers“

Erinnerungsorte

Hexenturm, Martinsfriedhof (Gedenkstein Löher, 1685 gesetzt von Sohn Bartholomäus)

Quellen & Literatur

Quelle:

Hermann Löher: Hochnöthige unterthanige wemütige Klage Der Frommen Unschültigen, Amersterdam 1676. Faksimile der Ausgabe von 1676, hrsg. Von der Stadt Bad Münstereifel, Selbstverlag Bad Münstereifel 1998. Transkribierte und kommentierte Onlineausgabe: https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20120822131736/http://extern.historicum.net/loeher/

Literatur:

Thomas P. Becker: Zur 325. Wiederkehr der Drucklegung der Wehmütigen untertänigen Klage der frommen Unschültigen des Hermann Löher, Hermann Löher als Augenzeuge der Hexenverfolgung in Rheinbach, in: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein 206, 2003, S. 129 – 182.

Thomas P. Becker: Von Ja-schöffen und falschen Zauberrichtern, Hexenverfolgung in Rheinbach und Umgebung, in: Rita Vollmer (Hrsg.): Herren und Hexen in der Nordeifel, Darstellung – Edition – Vergleiche (= Geschichte in Euskirchen, Jg. 30, Weilerswist 2018), S. 439 – 459.      

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