Hexenprozesse von Arloff

Hardtburg, Verließ des Hardter Turms

Gerichtsort:  Arloff

Zum Gericht gehören die Orte: Arloff, Kirspenich, Weingarten, Rheder

Zeitraum: Februar 1626 bis mindestens Mai 1628

Herrscher

Herrschaft: Amt Hardt, ½ Kurköln, ½ Herzogtum Jülich

Herrscher: Pfandherr Johann Jakob von Eltz, kurtrierischer Erbmarschall

Gericht

Amtmann: Amtsverwalter Karl Feinhertz (Anfang der 1620er Jahre bis 1629)

Vögte:  

Schultheiß: Peter Brewer

Schöffen: Johann Boßhammer, Jacob Schomächer, Engel Uden, Caspar Schorn, Balthasar Heinbach, Dionis Schorn, Johann Axer (am 26. November 1626, Quelle: Schöffengericht Arloff, Stadtarchiv Euskirchen, Bestand EU I, 1641A, Nr. 16, 10.6.)

Rechtsgelehrte:

Gerichtsschreiber:

Scharfrichter: Hans Jungbloidt (Jungblut) aus Arloff, Amt Hardt

Richtplatz: 

Angeklagte

1607/08

Hardtburg, Gefängnis im Verließ des Hardter Turms
Hardtburg, Gefängnis im Verließ des Hardter Turms, Bildquelle: Stadtarchiv Euskirchen

Nachrichten über Hexenprozesse

1615/1616

Nachrichten über Hexenprozesse

Ab Februar 1626

Prozesswelle großen Ausmaßes
15. Februar 1626: Einsatz einer Hexenkommission
9. Mai 1626: Karl Feinhertz sendet die Prozessakten der bislang geführten Verhöre an den kurkölnischen Hofrat und bittet um Auskunft, wie er sich zu künftig zu verhalten habe.

9. Mai 1626 „Johann Kruppel und Johann Tondroff contra Catharina Hamechers zu Arloff causa veneficii“ (Urteil fehlt)

20. Oktober 1626 der kurkölnische Hofrat in Bonn berät über eine Kostenaufstellung zu den Verfahren der bis dahin verbrannten „Hexen“ und fand, dass die Kosten „gar zu exorbitant“ seien.

Dezember 1627 bis Mai 1628: Christine Boßhammer Ehefrau des Weingartener Schultheißen Johann Boßhammer (Klage am Reichskammergericht Speyer, 4. April 1628) ordnet das RKG die Aussetzung des Prozesses an. Der Fall wurde dem Hofrat Dr. Glaser übertragen, der innerhalb einer Woche ein Gegenurteil erstellte und mit den Prozessakten nach Speyer schickte. In dieser Woche, noch bevor das Gegenurteil eingetroffen ist, wurde Christine Boßhammer gefoltert, legte eine Geständnis ab und wurde hingerichtet.)

1629

Servatius Hoß

Antweiler Straße in Kreuzweingarten um 1950
Antweiler Straße in Kreuzweingarten um 1950, Bildquelle: Stadtarchiv Euskirchen

Erinnerungsorte

Haus der Familie Boßhammer in Kreuzweingarten, Antweiler Straße 8

Quellen & Literatur

Quellen:

Archiv Burg Rösberg, Gerichtssachen Schweinheim, Akte 240
LAV NRW R Kurköln III, Nr. 22, Kurkölnische Hofrat-Protokolle, fol. 387v, fol. 421r, fol. 432r

Literatur:

Heuser, Peter Arnold: Juristen in kurkölnischen Hexenprozessen der Frühen Neuzeit, in: Rheinische Vierteljahrsblätter, Jg. 81, Bonn 2017, S. 85

Becker, Thomas P.: Hexenverfolgung im Erzstift Köln, in: Isenberg Wolfgang (Hg.), Hexenverfolgung im Rheinland. Ergebnisse neuerer Lokal- und Regionalstudien, Bensberg 1996, S. 94 bis 96.

Schormann, Gerhard: Der Krieg gegen die Hexen. Das Ausrottungsprogramm des Kurfürsten von Köln, Göttingen 1991, S. 59

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