Hexenprozesse von Flamersheim

Urteilsstein Markt Flamersheim

Gerichtsort: Flamersheim

Zum Gericht gehören die Orte:
Flamersheim, Kirchheim, Palmersheim, Hälfte von Oberkastenholz, Kloster Schweinheim, Hof Reimersheim

Zeitraum: September 1629 bis mindestens März 1630

Herrschaft: Tomburg

Herrscher

Dham Luther Quadt von Landscron, (zu 2/3) und

Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Herzog von Jülich-Kleve-Berg (zu 1/3)

Gericht

Amtmann für die Ämter Münstereifel, Euskirchen und Tomburg:
Dietrich von Syberg (1618 – Januar 1629), Dietrich von Hompesch (Januar bis Mai 1629),
Johann Bertram von Gertzen, genannt Sintzig (Mai 1629 bis ?)

Vögte: Engelbert Reimbach (für das Herzogtum Jülich), Wohnort: Ludendorf, Geburtsort Münstereifel
Bernhard Schnehagen (für die Herrschaft Tomburg), Wohnort: ?

Schultheiß: Johann Derkum aus Odendorf

Schöffen: Henrich Ottenheim, Gilles Schmitz und Hubert Kriebs aus Flamersheim
Jakob Disteler, Steffen Viltz und Henrich Vaßbender aus Odendorf

Rechtsgelehrte: Philipp Kohlhaas, Münstereifel, und Dr. Anton Münster, Münstereifel

Gerichtsschreiber: Johann Franck, Notar aus Münstereifel

Scharfrichter: Hans Jungbloidt aus Arloff, Amt Hardt

Richtplatz: Auf der Hall

Angeklagte

Elß Misseler aus Kirchheim (Prozessbeginn: ca. 4. September 1629, † 1. Oktober 1629)
Apollonia (Plön) Peltzer aus Kirchheim (ca. 4. September 1629, † 1. Oktober 1629)
Alheid (Aelh) Groffjans aus Kirchheim (Prozessbeginn: 2. Oktober 1629, † vor 1. November 1629)
Barbara aus der Rischgasse, Kirchheim (Prozessbeginn: 23./24. September 1629, † Anfang Februar 1630)
Cäcilia (Zilch) Linden aus Kirchheim (Prozessbeginn: 23./24. September 1629, Freispruch Anfang Februar 1630)
Wahrscheinlich: Johann Zimmermanns Ehefrau, Vorname unbekannt, Schwester von Agnes Averdunck, (Prozessbeginn: März 1630)

Erinnerungsorte

Burg Flamersheim, Urteilsstein auf dem Markt Flamersheim,
Dinghaus in der Horchheimer Straße

Dinghaus in der Horchheimer Straße

Quellen & Literatur

Quellen:

Prozessprotokoll fragmentarisch erhalten, Cornell University, Kroch Library auf rare books and manuscripts, Archives 4620 Bd. 43 +, Faksimile: Stadtarchiv Euskirchen, Bestand EU I, Nr. 1501A

Literatur:

ECKERTZ, Gottfried: Hexenprozesse, in: Annalen des Historischen Vereins
für den Niederrhein 9/19 (1861), S. 135–162.
KAUERTZ, Claudia: Von Kirchheim nach Amerika, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 218, Köln, Weimar, Wien 2015, S. 151-194.
KAUERTZ, Claudia: Dinghaus, Urteilstein und Schloss, in: Voltmer, Rita (Hg.): Herren und Hexen in der Nordeifel, Darstellung – Edition – Vergleiche, Geschichte im Kreis Euskirchen, Jg. 30, Weilerswist 2018, S. 413 – 438.
REINHARD, Paul, Zur Geschichte der Hexen und Werwölfe und Flamersheimer Hexenprozesse von 1629/1630 übertragen von Toni Hürten, o.O. 2011, hier Kap. 5, S. 365-442.
RÜNGER, Gabriele: Angeklagt wegen Hexerei. Els Misseler, Plön Peltzer, Alheid Groffjans, Barbara aus der Rischgasse und Zilch Linden aus Kirchheim, in: Frauen. Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung, Geschichte im Kreis Euskirchen, Jg. 32, Weilerswist 2019, S. 224-238.
VAN DE GEY, Josef: Hexenprozesse in Flamersheim 1928. Unterrichtsmaterialien zur Orts- und Regionalgeschichte im Kreis Euskirchen Nr. 2, Euskirchen 1987.
VAN DE GEY, Josef: „auf das die peinlich angeklagte … recht peinlich gestraft werde.“ Die Flamersheimer Hexenprozesse von 1629 im Unterricht des Gymnasiums, in: Geschichte in Köln 35, 1994, S, 61-83.

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