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Heinz Küpper: Milch und Honig. Ein Roman entsteht
15. November 2022 @ 18:00 – 19:30
Buchvorstellung und Lesung im LVR-Industriemuseum Kuchenheim, Tuchfabrik Müller, Carl-Coenen-Straße 25 / Kooperationsveranstaltung mit den Freunden und Förderern der Tuchfabrik Müller
Im Jahr 1965 erschien nach dem Bestseller „Simplicius 45“ der zweite Roman des Euskirchener Schriftstellers Heinz Küpper: „Milch und Honig“, der seine Kritiker durch eine ungewöhnliche Erzählform verblüffte.
Die Vorskizzen zu diesem Roman hielt der Autor in den Jahren 1954/55 in zehn Notizheften fest. Zu dieser Zeit studierte er an der Bonner Universität Germanistik und Geschichte und hatte das Ziel, Schriftsteller zu werden. Der zukünftige Autor war ein kritischer Beobachter. Er sammelte alles, was er erlebt und gesehen hatte, und hielt es in seinen Notizen fest. Als Werkstudent arbeitete Küpper in den Semesterferien in der Tuchfabrik Ruhr-Lückerath – „um mein Geld und meine Kenntnis der industriellen Arbeitswelt zu vermehren“, wie er schrieb. Das „Maschinenwesen“ und die „Massenmenschen“, wie man damals sagte, faszinierten ihn so, dass er aus dem „Kosmos der Fabrik“ und seinem eigenen Werdegang einen gesellschaftskritischen Zeitroman zu schreiben plante. Drei Hefte unter der Thematik „Zur Fabrik“ füllte Küpper. Neben Gebäuden und Maschinen, Örtlichkeiten und Produktionsabläufen versetzte er sich vor allem in die Arbeiter und Arbeiterinnen und ihre Lebensverhältnisse. Doch sein erstes großes Romanprojekt von 1955 blieb ein Fragment. Erst zehn Jahre später griff er es in gänzlich veränderter Prosa und unter dem Titel „Milch und Honig“ wieder auf.
Was der junge Autor in den Notizheften und der unvollendeten Arbeit seines Fabrikromans festhielt, ist für den Wirtschafts- und Sozialhistoriker eine Fundgrube an authentischem Wissen. Und wie in seinem gesamten Oeuvre beschreibt, erzählt und urteilt Heinz Küpper aus eigenem Erleben.
Bei der Buchvorstellung werden Textstellen sowohl aus dem unvollendeten Fabrikroman wie auch aus „Milch und Honig“ am authentischen Schauplatz einer Tuchfabrik zu Gehör gebracht.
Eintritt frei; Anmeldung nicht erforderlich.