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Kohlerausch in Münstereifel
3. März 2020 @ 18:00 – 19:30
Jahrhundertelang rauchten Holzkohlemeiler überall in den Eifelwäldern wie es beim alle zwei Jahre in Düttling stattfindenden Meilerfest vorgeführt wird. Foto: Norbert Liebing
Holzkohle war seit Jahrhunderten der wichtigste Energieträger für die Erzverhüttung. In den Wäldern der Eifel rauchten daher jedes Jahr unzählbar viele Meiler, in denen der Holzreichtum verkohlt wurde. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlosch diese Tätigkeit, als der letzte mit Holzkohle betriebene Hochofen in Jünkerath ausgeblasen wurde.
Mehr als 400 Meilerstandorte konnte der Referent bereits mit Hilfe moderner digitaler Kartenaufnahmen in der Umgebung Münstereifels ausfindig machen und im Gelände (anhand von Holzkohleresten) eindeutig lokalisieren. Diese Fundstellen werden per GPS erfasst und zur Sicherung in Karten vermerkt.
Einträge in Ratsprotokollen der Stadt Münstereifel weisen auf die hohe Bedeutung dieser Einnahmequelle für die Stadtkasse hin. Abnehmer waren die Hütten der Arenberger im Tal der Ahr sowie die Werke in Eiserfey und Vussem, deren Hüttenmeister namentlich genannt sind. Wichtig war, dass beim Transport der wertvollen Kohle keine Verluste gemacht wurden.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine gewisse Hysterie in Münstereifel breit machte, als mehrere Vorkommen entdeckt wurden, die man für Steinkohle hielt. Eine Akte im Archiv der Stadt belegt, dass 12 namhafte Bürger beantragen, ein Kohlebergwerk betreiben zu dürfen. Man glaubte wohl, in der leicht zu fördernden Steinkohle einen preiswerten Ersatz für die teuer produzierte Holzkohle gefunden zu haben.
Mit Hilfe von Karten, Fotos und Archivmaterial zeigt der Referent in einem Power Point Vortrag die Bedeutung der Holzkohlegewinnung sowie heute noch erkennbare Spuren der Köhlerei und der Grabungsversuche nach Steinkohle auf.
Referent: Norbert Liebing
Eintritt frei