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Dorfkirchen in der Eifel: St. Martin in Kirchsahr, St. Thomas in Houverath, St. Martin in Hilberath
12. August 2023 @ 9:00 – 15:30
Gleich drei Dorfkirchen im oder in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreis Euskirchen kann man als wahre Kleinode bezeichnen. Die Pfarrkirche St. Martin in Kirchsahr (Gemeinde Altenahr) wurde schon 1266 erwähnt, als eine der acht Mutterkirchen des Stifts Münstereifel, unter dessen Gerichtsbarkeit auch der Ort Kirchsahr gehörte. Nach einem Brand 1677 wurde sie als barocker Saalbau im Jahr 1729/30 mit finanziellen Mitteln des Münstereifeler Stifts neu errichtet. Seit 1760 besitzt die Kirche einen Flügelaltar (Triptychon) aus der Kölner Malerschule, der um 1425 für die Stiftskirche Münstereifel gebaut wurde und durch Pfarrer Johannes Cremer nach Kirchsahr gelangte. Weiterhin beherbergt die Pfarrkirche eine sogenannte „Türkenmadonna“, eine Figur, die an die erfolgreiche Abwehr der Türken vor Wien im Jahr 1683 erinnert, und eine Seltenheit im Rheinland ist.
In Münstereifel-Houverath gibt es gleich zwei Kirchen, die dem Apostel Thomas geweiht wurden. Im Wiesental, inmitten des ehemaligen Friedhofs, liegt die kleine dreischiffige Kirche Alt St. Thomas, deren Patronatsrecht bei den Grafen von Manderscheid-Blankenheim lag, zu deren Grundherrschaft Houverath gehörte. Besonders zu Beginn des 17. Jh. ist die Geschichte der Pfarrei spektakulär. Pfarrer Anton Bullingen führte 1612 den katholischen Gottesdienst wieder ein, nachdem fast 30 Jahre lang durch verschiedene Prediger der reformierte Gottesdienst gehalten wurde. Anfänglich predigte Pfarrer Bullingen noch abwechselnd die beiden Glaubenslehren. Fast alle in dieser Zeit wirkenden Geistlichen in Houverath hatten Frau und Kind. Die Enkelin des Pfarrers Bullingen, Margarethe, hatte vier Kinder mit Baron Franz Wilhelm Spies von Büllesheim, Herr zu Schweinheim, Erenstein und Kerkrade.
Ab 1913, als die neue Kirche St. Thomas errichtet wurde, diente Alt St. Thomas nur noch als Friedhofskapelle.
Frei auf einer Anhöhe errichtete 1913 der Bonner Architekt Jakob Stumpf im Stil der Neuromanik die neue Kirche St. Thomas, wegen seiner Größe „Eifeldom“ genannt.
Nach einer kleinen Mittagspause im Scheunencafé in Hilberath wird uns der Kirchenmusiker Herbert Vennemann das Kleinod der dortigen barocken Pfarrkirche St. Martin (Stadt Rheinbach) erläutern und vorführen. In ihr befindet sich die älteste spielbare Orgel des Rheinlands, eine Schleifladenorgel mit 7,5 Registern, deren ältestes Register vom Beginn des 17. Jhs. stammt. Ursprünglich war sie für das Kloster Maria Stern in Essig gebaut worden und gelangte 1879 nach Hilberath.
Leitung: Dr. Gabriele Rünger
Kosten: 40 Euro, im Bus zu entrichten.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.
Eine Anmeldung ist hier über unsere Homepage möglich oder in Ausnahmefällen per E-Mail an mail@geschichtsverein-euskirchen.de. Bitte geben Sie dabei die vollständigen Kontaktdaten an.