Dass Frauen in der Geschichte eine wichtige Rolle spielten, war eher die Ausnahme. Sie standen im Hintergrund, ihr Platz war im Haus und nicht in der Öffentlichkeit. Von zahlreichen Frauen, die zweifellos in der Geschichte ihren Platz haben, wissen wir kaum mehr als den Namen.
„Frauen in der Geschichte“ und Beiträge zur „gender history“ sind ein verhältnismäßig junges Thema in der Geschichtswissenschaft. So gab es im Kreis Euskirchen bislang nur vereinzelte Forschungen. Eine flächendeckende Studie, die Herrscherinnen, herausragenden Frauen in der Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft beschreibt, oder einfach nach Frauen fragt, die aus der „konventionellen Rolle“ fallen und über deren Lebensgeschichte es sich zu berichten lohnt, fehlte bis jetzt.
Der Geschichtsverein des Kreises Euskirchen e.V. stellt sich in seiner Publikationsreihe „Geschichte im Kreis Euskirchen“ dem Thema. In einem zweibändigen Werk wird, auf ungefähr 800 Seiten, die Geschichte zahlreicher Frauen vom Spätmittelalter bis zum 21. Jahrhundert, immer auch unter der Berücksichtigung ihrer rechtlichen Stellung, beschrieben. Der erste Band trägt den Titel: „Frauen – Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung“ und handelt von Frauen an der Macht, adeligen Ehefrauen und Witwen, exklusiven Stiftsdamen, frommen und leichtfertigen Nonnen, Frauen im Beruf und ledigen Müttern und ihren Kindern.
Der zweite Band begleitet den Aufbruch der Frauen auf ihrem Weg zu Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Dieser Weg wird zu Recht als die „längste Revolution in der europäischen Geschichte“ bezeichnet. Frauen aus und im Kreis Euskirchen hinterließen dabei Spuren, denen es nachzugehen lohnt. Beide Bänden der Publikationen werden abwechslungs- und facettenreich; sie schildern spannende Biographie und leisten einen wichtigen und neuen Beitrag für die Geschichte unserer Region.
Der Geschichtsverein des Kreises e.V. freut sich, dass die Nordrhein-Westfalen-Stiftung diese Veröffentlichung unterstützt.
Am Dienstag, den 10. April, hat der ehrenamtliche Regionalbotschafter der NRW-Stiftung, Ralf Sawatzki, die schriftliche Zusage über einen Zuschuss in Höhe von 5.000,- € in der Burg Flamersheim an den Geschichtsverein überreicht.