Im Kaiserreich – Die Zeit Wilhelms II. im Kreis Euskirchen

Geschichte im Kreis Euskirchen, Jg. 13

Autor: 15 Autoren
Preis: 5,00 €

Über die Publikation:
Im Sommer 1998 hat das Kreismuseum Blankenheim mit der Ausstellung „Vom Kaiserreich zur Republik“ die Rückschau auf das zuende gehende Jahrhundert eröffnet. Mit dem Aufsatzband wird das Ausstellungsthema vertieft. Der Geist der wilhelminischen Kaiserzeit war im Reichsgebiet wie im Kreis ein obrigkeitlicher, aber zugleich durch die dynamischen Kräfte der nationalen Größe und des technisch-wirtschaftlichen Fortschritts geprägt. Das Bewusstsein, an den „herrlichen Zeiten“ teilzuhaben, formte das zeitgenössische Handeln und Denken. Es war im aufstrebenden Kleinbürgertums Euskirchens ausgeprägter als in den Dörfern. Ein borussisch-kaisertreuer Sinn bestimmte das Staatsleben und den gesellschaftlichen Alltag. Er war auch im kirchlich-katholischen Milieu vertreten, wo man nach dem Kulturkampf bemüht war, als gute und damit patriotische Deutsche zu erscheinen.

Der Erste Weltkrieg desillusionierte die hochgespannten Erwartungen der Friedenszeit. Die Jahre 1914 – 1918 schufen aus einer Gesellschaft, die einer Gemeinschaftsideologie nachhing, die Notgemeinschaft. Sie legte die Probleme offen – die Fragen nach der Reichseinheit und dem rheinischen Sonderbewußtsein, den sozialen und weltanschaulichen Spannungen, dem Verhältnis von Staat und Kirche.

Es war unser Bestreben, die für die wilhelminische Zeit symptomatischen Erscheinungen herauszugreifen und aus der Literatur wie den Zeitquellen verständlich darzustellen. Bewußt wurde ausführlich zitiert und dokumentiert. Zweifellos hätten die militärischen Traditionsvereine, die Arbeiterfrage und das Parteiwesen behandelt werden können. Diese Aspekte sind aber für die Gesellschaftspolitik der Zwanziger Jahre von größerer Tragweite. Ähnliches gilt für das ausdifferenzierte Vereinswesen und die Frauenfrage.

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