Werke aus der Kölner Malerschule

Geschichte im Kreis Euskirchen, Jg. 11

Autor: J.C. Gummlich u.a.
Preis: 5,00 €

Über die Publikation:
Die Landstadt Euskirchen war Ende des 15. Jahrhunderts in ein reiches Beziehungsgeflecht kultureller, politischer und wirtschaftlicher Art eingebunden. Es gab starke, vielschichtige Bindungen an die Metropole Köln, aber auch mit dem Kloster Steinfeld und sogar der Stadt Deventer in den Niederlanden, von wo die religiöse Bewegung der Devotio Moderna ausgegangen war. Der Jahrgang 11 der Reihe „Geschichte im Kreis Euskirchen“ ist diesmal ein Beitrag zur Kunstgeschichte in unserem Kreis. Drei Werke aus der Kölner Malerschule, die in den Jahren um 1480 im Auftrag von Euskirchener Familien entstanden und ihren Platz in Kirchen des Kreises fanden, sollen in diesem Band vorgestellt werden.

Heike Wegener beschreibt den Frauenberger Altar, ein Triptychon, das bis heute auf dem linken Seitenaltar der Pfarrkirche St. Georg in Frauenberg aufbewahrt wird. Diesen Kunstschatz verdankt die Kirche dem Stifterpaar Katharina von Geisbusch, Erbin zu Bollheim, zu deren Besitz auch Frauenberg gehörte, und ihrem Ehemann Johann von Hompesch, Herrn zu Tetz. Sie gaben den Auftrag für dieses Altarbild an die Kölner Malerschule, aus deren Kreis dieses Werk um 1480 entstand.

Der Bucheinband zeigt einen Ausschnitt des Bildes „Die Messe des Papstes St. Gregor“ aus der Hand des Kölner Sippenmeisters. Wir haben hier das erste Portrait eines Euskircheners vor uns. Es handelt sich um den Abt des Klosters Steinfeld Rainer Hundt, der 1486 das Bild der Gregorsmesse in Auftrag gab. Die Bildaussage und den Weg der Altartafel aus Steinfeld nach Utrecht beschreibt Christoph Schaden in seinem Beitrag.

Im dritten Aufsatz dieses Bandes bringt uns Johanna Christine Gummlich einen Teil des Kirchenschatzes der Pfarrkirche St. Martin in Euskirchen nahe. Sie beschreibt eines der kostbarsten Stücke des Pfarrarchivs von St. Martin, ein handgeschriebenes Meßbuch (Missale), das mit prächtigen Ornamentinitialen ausgestattet ist. Es entstand um 1480 in der Schreibstube im Fraterhaus am Weidenbach in Köln und war ein Teil der Petersaltarstiftung der Euskirchener Familie zor Bach und der Kölner Familie Schiderich. Im Missale befindet sich ein Kanonbild aus den Werkstätten der Kölner Malerschule. Im Hintergrund der Kreuzigungsszene erkennt man silhouettenhaft die Abbildung einer Stadt, die man in Euskirchen bis heute für eine erste getreue Darstellung Euskirchens im Spätmittelalter hielt.

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