Qualmender Kohlemeiler

Kohlerausch in Bad Münstereifel

Holzkohle war über Jahrhunderte der wichtigste Energieträger für die Erzverhüttung. In den Wäldern der Eifel rauchten daher jedes Jahr unzählbar viele Meiler, in denen der Holzreichtum verkohlt wurde. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlosch diese Tätigkeit, als der letzte mit Holzkohle betriebene Hochofen in Jünkerath ausgeblasen wurde.

Mehr als 400 Meilerstandorte konnte Norbert Liebing (Bad Münstereifel) bereits mit Hilfe moderner digitaler Kartenaufnahmen in der Umgebung Münstereifels ausfindig machen und im Gelände (anhand von Holzkohleresten) eindeutig lokalisieren. Diese Fundstellen werden per GPS erfasst und zur Sicherung in Karten vermerkt.

Einträge in Ratsprotokollen der Stadt Münstereifel weisen auf die hohe Bedeutung dieser Einnahmequelle für die Stadtkasse hin. Abnehmer waren die Hütten der Arenberger im Tal der Ahr sowie die Werke in Eiserfey und Vussem, deren Hüttenmeister namentlich genannt sind. Wichtig war, dass beim Transport der wertvollen Kohle keine Verluste gemacht wurden.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine gewisse Hysterie in Münstereifel breit machte, als mehrere Vorkommen entdeckt wurden, die man für Steinkohle hielt. Eine Akte im Archiv der Stadt belegt, dass zwölf namhafte Bürger beantragen, ein Kohlebergwerk betreiben zu dürfen. Man glaubte wohl, in der leicht zu fördernden Steinkohle einen preiswerten Ersatz für die teuer produzierte Holzkohle gefunden zu haben…

Norbert Liebing hält den Vortrag am Dienstag, 3. März, im Casino Euskirchen. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

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